Wer sein Gewicht reduzieren möchte, hat dazu heute viele Möglichkeiten. Es gibt Hunderte von Diäten. Mitunter findet man darunter auch "Wunder-Diäten", die schnelle Erfolge versprechen. Sie basieren oft auf unbewiesenen wissenschaftlichen "Erkenntnissen". Wer jedoch sicher sein möchte, dass die reduzierte Kalorien-Zufuhr auch wirklich den gewünschten Erfolg bringt, nutzt am besten die Möglichkeiten, die ihm der Körper von sich aus bereitstellt. Eine einfache und zugleich physiologisch hoch wirksame Methode, dauerhaft abzunehmen, besteht darin, die Leptin Herstellung im Körper anzukurbeln oder sich noch zusätzlich Leptin zuzuführen. Die zu den Proteohormonen gehörende chemische Verbindung Leptin wurde 1994 von dem US-amerikanischen Wissenschaftler Jeffrey Friedman entdeckt. Proteohormone sind eiweißähnlich aufgebaute Substanzen, die die für Hormone üblichen Regulierungs- und Boten-Funktionen ausüben.
Leptin ist ein Proteohormon, das im menschlichen Fettgewebe gespeichert wird und dem Körper signalisiert, wann er satt ist. Es reguliert das Hungergefühl, sodass Du nicht mehr Nahrung zu Dir nimmst, als Du tatsächlich benötigst. Es besteht aus 167 Aminosäuren und wird hauptsächlich in den Fettzellen hergestellt. In geringerem Maß an der Bildung von Leptin beteiligt sind Knochen, Skelettmuskulatur, Hypothalamus und Hirnanhangdrüse. Leptin ist über die Beeinflussung der Nahrungsaufnahme durch das Hunger beziehungsweise Sättigungsgefühl in der Lage, den Fettstoffwechsel zu regulieren. Es hemmt Neuropeptide, die den Appetit ankurbeln und aktiviert zugleich hungerdämpfende Neurotransmitter wie beispielsweise KART und POMC.
Das Hormon informiert den Körper über noch vorhandene Energiereserven (Fettdepots) und bestimmt somit, wie der Stoffwechsel reguliert wird: Sind im Körper viele Fettpolster vorhanden, findet man auch eine hohe Leptin-Konzentration im Blut. Sie löst das Sättigungsgefühl aus und kurbelt zugleich die Versorgung des Körpers mit Energie aus den Fettpolstern an (Fettverbrennung). Unliebsame Pfunde schmelzen. Darüber hinaus stimuliert das Hormon die Ausschüttung von Insulin und Freisetzung von Cortisol. Zu den weiteren Funktionen von Leptin gehören die Unterstützung des Knochen-Aufbaus und Anregung des sympathischen Nervensystems.
Ist der Leptinspiegel im Blut hoch, so erzeugt das Hormon ein Gefühl der Sättigung. Man hört auf zu essen. Der Stoffwechsel wird angekurbelt, sodass die verzehrten Nahrungsmittel schnell verdaut werden. Eine niedrige Leptin-Konzentration führt jedoch dazu, dass man Hunger verspürt und essen möchte. Außerdem drosselt der Körper dann seinen Energieverbrauch. Die meisten Leptin-Rezeptoren befinden sich innerhalb des Hypothalamus im Gehirn. Weitere findet man in den Skelettmuskeln, in der Plazenta, im Rückenmark und in der Leber. Im Hypothalamus wird entschieden, ob der Mensch satt ist oder hungrig. Dementsprechend werden die Hypo-Neuropeptide NPY und a-MSH ausgelöst. Außerdem scheint Leptin neuesten wissenschaftlichen Studien zufolge mit Distickstoff-Monoxid zusammenzuarbeiten. Diese chemische Verbindung wirkt wie ein Appetitzügler.
Macht man eine Reduktionsdiät mit kalorienarmen Lebensmitteln, senkt der Körper nach etwa einer Wochen automatisch den Leptin-Spiegel und verlangsamt den Stoffwechsel. Man bekommt wieder Hunger. Fällt man dann wieder in alte Essgewohnheiten zurück, nimmt man sehr schnell wieder zu. Das geschieht dann meist am Bauch. Hält man seine Diät eisern durch, stellt man jedoch fest, dass man trotz verringerter Kalorien-Aufnahme nicht mehr so schnell abnimmt: Der Körper hat sich an die reduzierte Nahrungszufuhr gewöhnt. Wer bei seiner kalorienarmen Reduktionsdiät verhindern möchte, dass dieser Gewöhnungseffekt eintritt, sollte einen "Schummeltag" einlegen: An diesem besonderen Tag nimmt er sehr viele Kohlenhydrate zu sich, sodass der Leptin-Spiegel innerhalb von 12 bis 24 Stunden wieder den Ausgangswert erreicht und wieder deutlich mehr Fett abgebaut wird. Mit Fett und eiweißreichen Nahrungsmitteln kann man jedoch nur einen geringen Einfluss auf den Leptin-Spiegel und die Ausschüttung von Insulin ausüben.
Falls Du mit dem Schummeltag schneller Gewicht reduzieren möchtest, solltest Du die drohende Heißhunger-Attacke unbedingt verhindern. Sie kündigt sich meist mit Symptomen wie Einschlafstörungen, geringem oder überhaupt keinem Gewichtsverlust trotz gedrosselter Kalorienzufuhr, weniger Kraft bei sportlicher Betätigung und Launenhaftigkeit an. Ist es dann soweit, legst Du einfach den "Schummeltag" ein. Nach Beendigung Deiner Gewichtsabnahme solltest Du natürlich ebenfalls darauf achten, dass Du nicht wieder viel mehr Nahrung zu Dir nimmst, da Du sonst Opfer des Jojo-Effekts wirst und sofort wieder zunimmst. Wer sich nicht auf kalorienarme Ernährung mit den richtigen Lebensmitteln in Kombination mit sportlicher Betätigung verlassen möchte, kann sich das Leptin natürlich auch injizieren lassen oder es in Form von Medikamenten zu sich nehmen.
Wenn Du die Wirkung des natürlichen Hormons Leptin auf die Gewichtsreduktion nutzen möchtest, hast Du mehrere Möglichkeiten:
Den größten Abnehmeffekt erzielst Du, wenn Du Dich mit den richtigen Nahrungsmitteln kalorienarm ernährst, genug Sport betreibst (z.B. 3x die Woche kurzes Jogging) und ab und zu einen Schummeltag machst. Möchtest Du mit Rohkost Gewicht reduzieren, dann solltest Du unbedingt einen dieser Ausnahmetage pro Woche einlegen. Tabu sind Fastenkuren, da sie den Leptin-Spiegel zu stark senken und man mit ihnen dauernd quälenden Hunger hat.
Außerdem solltest Du Dir einen guten Zeitplan für Deine Mahlzeiten aufstellen. Am besten planst Du mehrere kleinere Mahlzeiten ein, die Du im Abstand von etwa 3 Stunden zu Dir nimmst, sodass Du einen immer gleichbleibend hohen Leptinspiegel im Blut hast. Pro Stunde trinkst Du noch zusätzlich 200 ml Wasser. Dein Abendessen nimmst Du idealerweise spätestens drei Stunden vor dem Zubettgehen ein.
Was Du unbedingt beachten solltest, wenn Du den Fettabbau steigern und den Hunger reduzierenden Effekt des Hormons Leptin beim Abnehmen nutzen möchtest:
Nahrungsmittel, die die Leptin-Herstellung im Körper ankurbeln, sollten unbedingt auf Deinem täglichen Speiseplan stehen. Je mehr Du davon isst, desto besser. Außerdem solltest Du bestimmte Nahrungsmittel meiden, um Deinen Abnehm-Erfolg nicht zu gefährden.
Den Leptin-Spiegel und damit den Fettabbau erhöhen:
Verzichten solltest Du nach Möglichkeit auf Lebensmittel, die
Ungünstig sind auch:
Dabei handelt es sich um eine ziemlich teure Methode, den Leptinspiegel zu erhöhen. Wie Studien mit Mäusen zeigten, kann man bei fettleibigen Mäusen damit und mithilfe kalorienreduzierter Nahrung die Fettverbrennung und den Energieverbrauch ankurbeln, sodass es zur Gewichtsreduktion kommt. Bei Menschen mit Adipositas empfiehlt sich die Anwendung dieser Methode jedoch nicht, da fettleibige Patienten meist leptinresistent sind.
Außerdem hast Du noch die Möglichkeit, Dir Leptin als homöopathisches Fertigarzneimittel zu besorgen. Die Globuli sind rezeptfrei in der Potenz C30 erhältlich. 2014 wurde das Hormon in Tablettenform von der FDA, der US-amerikanischen Nahrungs- und Arzneimittelbehörde, zugelassen. Der Wirkstoff Metreleptin wird unter dem Handelsnamen Myalept geführt und wurde ursprünglich für die Anwendung bei übergewichtigen Patienten hergestellt, die an einem genetisch bedingten Fettzellen und Leptin-Mangel leiden.
Sie kommt meist bei Diabetikern und adipösen Menschen vor. Patienten mit diesen Erkrankungen haben zwar eine hohe Leptin-Konzentration im Blut, zugleich aber Schwierigkeiten, Fett abzubauen, da das vorhandene Leptin die appetitsteigernden Neuropeptide und appetithemmenden Neurotransmitter POMC und KART nur in geringem Umfang aktivieren kann. Außerdem haben Menschen mit dieser gesundheitlichen Störung ständig Hunger. Der hohe Körperfett-Spiegel und die dauerhaft zu hohe Fettzufuhr sorgen für eine Desensibilisierung der Leptin-Rezeptoren. Nur eine Aufgabe der ungesunden Ernährungsweise und das Einhalten eines strikten Ernährungsplans kombiniert mit ausgewogener körperlicher Aktivität kann Patienten mit einer Leptin Resistenz helfen. Um herauszufinden, ob bei dir eine Leptin-Resistenz vorliegt, ist es ratsam deinen Hausarzt um mögliche Tests zu bitten.
Unsere besten Inhalte:
Made in Germany